Die Familie mit der Rückennummer 6
Klassensplitter: Trainer Jürgen Schmitt führt Blau-Weiß Oppau in die B-Klasse – Rückkehr nach zehn Jahren
Von Thomas Leimert
LUDWIGSHAFEN. Zehn Jahre nach dem Abstieg aus der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Süd ist die DJK Blau-Weiß Oppau in die Liga zurückgekehrt. Das Team von Trainer Jürgen Schmitt setzte sich nach makelloser Hauptrunde mit zwölf Siegen aus zwölf Partien am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde mit dem 3:0-Erfolg gegen den SV Schauernheim II die Krone auf. „Den Aufstieg haben wir gebührend gefeiert. Vielen ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagt der 59 Jahre alte Coach, der in Oppau eine Kfz-Werkstatt betreibt. Zu den Menschen, die aufgeatmet haben, zählt Vorsitzender Joannis Chorosis (69). „Das ist einer der glücklichsten Momente meiner Amtszeit. Zehn Jahre haben wir darauf gewartet. Endlich ist es geschafft“, erklärt der Vereinschef.
Für Schmitt war es die erste Saison als Cheftrainer. „In den beiden Jahren zuvor, als die Spielzeiten abgebrochen wurden, war die Mannschaft auf einem guten Weg“, erläutert der Coach. Sein Sohn Simon (25) und sein Neffe Eric (24), die bei den Blau-Weißen spielen, hatte ihn überredet, das Amt zu übernehmen. „Blau-Weiß ist mein Heimat- und Herzensverein“, verdeutlicht Schmitt, warum er zugesagt hat. Zuvor war er Co-Trainer und kannte die Mannschaft bereits. Deshalb fiel es ihm leicht, Chorosis zu versprechen, erfolgreich zu sein. „Die Mannschaft ist gut und bleibt zusammen“, betont der Coach, dem der frühere Stützpunkt-Trainer Axel Bischoff einmal pro Woche zur Hand geht. Nur als das Team am vorletzten Spieltag im Derby bei der SG Edigheim II mit 1:3 patzte, wurde es für die Oppauer noch einmal eng.
Schmitt, dessen Team eine Mischung aus spielstarken Akteuren und Kämpfertypen verkörpert, hat in seiner aktiven Zeit vier Jahre lang beim Ludwigshafener SC in der Verbandsliga gespielt. Der defensive Mittelfeldspieler trug stets die Rückennummer 6, was sich vererbt hat. „Als meine Tochter Julia noch spielte, hat sie ebenfalls die 6 getragen, ebenso wie Simon heute“, erzählt der Vater mit einem Schmunzeln. Mit BWO peilt er mittelfristig die A-Klasse an. Zwölf Akteure aus dem 16-Mann-Kader des letzten Spiels, hatte er bereits in der Jugend trainiert. „Die Jungs sind heute Mitte 20 und kennen sich seit Jahren. Deswegen ist der Zusammenhalt so groß. Die Jungs unternehmen viel gemeinsam“, sagt Schmitt.
Chorosis, der auch Ehrenvorsitzender der Blau-Weißen ist, wird den Club noch zwei Jahre führen. „In der Zeit werde ich meinen Nachfolger Jan Weißenborn, der aktuell Kassierer ist, einarbeiten“, verdeutlicht der Vereinschef. Die DJK hat knapp 550 Mitglieder und vier Abteilungen. „Wir haben über 120 Kinder und Jugendliche, die Sport treiben“, informiert Chorosis stolz. Neben Fußball gibt es noch die Abteilungen Sportschießen, Tennis sowie Breitensport mit der neu gegründeten Sparte Boule.
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz Ludwigshafener Rundschau – Nr. 136
Datum Dienstag, den 14. Juni 2022
